Losung
Losung für Freitag, 06. Dezember 2024
Ach HERR, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgereckten Arm, und es ist kein Ding vor dir unmöglich.
Jeremia 32,17
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Johannes 3,16
© Evangelische Brüder-Unität
Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst. Jakobus 1,22
Das Bibelwort prangt auf der Rückwand der Kanzel in der protestantischen Kirche Gommersheim. Hinter der Pfarrerin steht bei jeder Predigt zu lesen, was Jakobus in seinem Brief als Mahnung notiert hat. Jeder Pfarrer muss sich daran messen lassen, wenn er von der Kanzel herabsteigt. Dem Architekten der Kirche und dem Schreiner der Holzkanzel kann ich einen feinsinnigen und hintergründigen Humor nicht absprechen.
Aber es passt. Seid nicht Hörerinnen und Hörer allein. Seid es vor allen Dingen. Denn ohne das Hören auf Gottes Wort und Wille ist alles nichts. Aber seid es nicht allein. Sondern seid dann auch Täter des Worts. So wird ein Schuh draus.
Das eine ist ohne das andere nicht zu haben. Gott will nicht, dass wir wie wild
gewordene Hühner herumrennen und ohne Sinn und Verstand einfach nur tun, was uns in den Kopf kommt. Gott will, dass wir hören. Auf ihn hören. Seinen Willen erkennen. Und dann ins Tun kommen. Das geht nicht, ohne in der Bibel zu lesen und im Gottesdienst einer guten Predigt zu lauschen.
„Verstehst du auch, was du liest?“, fragt Philippus den Schatzmeister aus Äthiopien. Er aber sprach: „Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet?“ (Apostelgeschichte 8,31f) Lesen und Hören gehen dem Verstehen voraus. Und doch braucht es zum Verständnis mehr. Das Gespräch und den Austausch über das
Gehörte beispielsweise. Oft fügt sich erst dann das eine zum andern.
Im dritten Schritt kommt das Tun. Beim Schatzmeister von Äthiopien war es der Wunsch, sich taufen zu lassen. Bei Petrus der Entschluss, alles stehen und liegen zu lassen, um Jesus nachzufolgen.
Vielleicht hatte Jakobus die Geschichte vom reichen Jüngling vor Augen, der am Ende nicht die Konsequenzen zu ziehen wagte. „Und als er hinausging auf den Weg, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach! Er aber wurde betrübt über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter.“ (Markus 10,17ff)
Täter des Worts. Das ist manchmal eine harte Entscheidung. Vor allem dann, wenn ich den Willen Gottes begriffen habe. Ich will hören und tun, was Gott mit mir noch vorhat. Bleiben Sie auch darauf neugierig.
Ihr Dekan Andreas Rummel