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Losung

Losung für Freitag, 06. Dezember 2024
Ach HERR, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgereckten Arm, und es ist kein Ding vor dir unmöglich.
Jeremia 32,17

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Johannes 3,16

© Evangelische Brüder-Unität

Monatsspruch Dezember 2011:

 Gott spricht: Nur für eine kleine Weile habe ich dich verlassen, doch mit großem Erbarmen hole ich dich heim!  (Jesaja 54,7)

 Liebe Gemeinde,

 eine bestimmte Frage haben wir alle uns sicher schon einmal oder öfter gestellt:

Hat Gott mich verlassen? Verlässt Gott mich jetzt?

 Vielleicht haben wir uns diese Frage nach einer ärztlichen Diagnose gestellt oder bei einem schlimmen Unglück in der Familie oder im Freundeskreis. Oder es ist uns großes Unrecht geschehen. Wir fragen: Wo warst du, Gott, als ich dich so dringend gebraucht habe? Wir sind von Gott enttäuscht. Wir hatten andere Erwartungen. Wir haben große Lust, ihm den Laufpass zu geben…

 Aus Gottes Sicht könnte es auch so aussehen: In Jesus hatte er seinen Menschen gezeigt, was Mitmenschlichkeit ist und wie Nächstenliebe praktisch gelebt wird. Gott hatte große Hoffnung auf uns gesetzt. Aber wir haben unrecht gehandelt, haben nicht die Wahrheit gesagt, haben Mitmenschen übervorteilt, haben ihnen nicht einmal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Wir haben Zeit und Geld zu den Göttern unseres Lebens gemacht. Wir sind berechnend und egoistisch geworden. Gott hätte gute Gründe, uns den Laufpass zu geben…„Seht doch zu, wie ihr ohne mich zurechtkommt!“ könnte Gott uns daher zurufen. Wenn er sich anschaut, was wir aus seiner Welt gemacht haben.

 

Wenn wir ehrlich sind, sieht unsere Welt ja auch oft genug gottverlassen aus. Und unser Leben mit den kleinen und großen Katastrophen ist keineswegs ein himmlisches Vergnügen. Sorgen und Nöte fressen uns auf, Körper und Seele kommen selten zur Ruhe. Eine persönliche Frage an Sie: Spüren Sie Gottes Nähe? Wo ist ihr Platz auf der Skala immer – oft – gelegentlich – manchmal –  selten - ganz selten - noch nie

 

Verlässt uns Gott? Hat er uns verlassen? Vielleicht kommt es uns manchmal so vor. Gott lässt uns viel alleine machen. Er traut uns trotz all unserem Versagen eine Menge zu. Deshalb hat er uns ja auch diese Welt anvertraut.

Aber aufs Ganze gesehen kann Gott gar nicht anders, als sich immer wieder um uns zu kümmern. Er hat ein Herz voller Erbarmen. Gott ist voller Liebe. Das ist sein Wesen. Er hält es ohne uns gar nicht aus. Es verlangt ihn danach, uns näher zu kommen. Er lädt uns ein, dass wir uns ihm anvertrauen, mit allem, was uns erfreut und belastet.

Dafür setzt Gott Himmel und Erde in Bewegung. Für Adam erschafft er Eva. Abraham schenkt er eine große Verheißung. Ein ganzes Volk mit dem Namen Israel befreit er aus der Unterdrückung und führt es in das Gelobte Land. Er schickt uns Engel und Menschen, um uns zu trösten und auf einen guten Weg zu leiten. Seine Zuwendung zu uns ist einfallsreich, und endlich hat er ein großes Erbarmen mit uns. Darauf haben wir alle gewartet. Jesus, Gottes Sohn, kommt als kleines Kind auf diese Welt. Die Krippe im Stall wird seine erste Unterkunft.

 Jetzt im Advent mache ich mich auf den Weg zur Krippe. Ich sehe die Lichter, ich fühle die Nähe, ich spüre die Wärme, ich fühle mich geborgen. Nein, Gott gibt mir keinen Laufpass.

Pünktlich zu Weihnachten holt Gott mich heim. Und Sie. Und Euch. Treffen wir uns bei ihm,

wünscht sich

 Pfarrer Gernod Hussong