Losung
Losung für Freitag, 06. Dezember 2024
Ach HERR, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgereckten Arm, und es ist kein Ding vor dir unmöglich.
Jeremia 32,17
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Johannes 3,16
© Evangelische Brüder-Unität
März 2019
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Liebe Gemeinde,
während ich diesen Artikelschreibe, schaue ich aus dem Fenster in das graue Nass, das jetzt schon über Tage andauert, und sehne mich nach dem Frühling. Wenn Sie dieses Heft in der Hand halten, hat er vielleicht schon angefangen. Auch wenn es noch länger dauern wird, derFrühling wird kommen, wie er jedes Jahr zuverlässigirgendwann eintrifft. Davon gehen wir aus, das glauben wir fest.Genauso glauben wir daran, dass die Feuerwehr kommt, wenn wir sie anrufen, dass wir heil nach Hause kommen, wenigstensmeistens, und dass unsere Mails ankommen, wenn wir sie absenden. Wir glauben an die moderne Technik, sonst würden wir uns nicht ständig auf sie verlassen, und wir glauben an das Internet. Wie sollten wir ohne es überhaupt überleben? Wir glauben auchunserem Finanzberater.
Wir glauben vieles, sonst könnten wir den Alltag gar nicht bewältigen.
Mit dem Glauben an Gott ist das schon etwas komplizierter.
Wenn ich den richtigen Wegsuche, ist es dann nicht zuverlässiger, das Navi zu fragen als den guten Hirten, der mich leitet und begleitet?
Apropos Navi, so manches Mal, wenn ich mich verfahren habe, meldet es mir: „Bitte wenden.“ Und oft genug mehrmals: „Bitte wenden.“
„Bitte wenden.“ So heißt es auch oft in der Bibel, wenn Menschen sich verrannt haben. So sagt z. B. auch der Prophet Samuel zu den Israeliten im Monatsspruch für März:
Wendet euer Herz dem Herrn zu, und dient ihm allein.
Es ist nichts Neues, dass Menschen sich von Gott abwenden. Besonders in Krisenzeiten stellt sich die Frage: Wo ist Gott? Warum hilft er mir jetzt nicht? Warum hat er das zugelassen? Auch in Anbetracht der Welt-situation können wir oft genug an Gott zweifeln oder verzweifeln, und wir fragen: „Wo ist Gott?“ Und in stressigen und hektischen Zeiten fehlt uns oft die Zeit, über das Leben nachzudenken und damit auch über Gott. „Bitte wenden!“
Glaube fängt damit an, dass wir uns die Frage nach Gott überhaupt stellen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was ist unsere Aufgabe in dieser Welt? Was macht mein Leben lebens-wert? Was dient dem Leben? Der Liebe?
Aber dazu brauchen wir Zeit, Ruhe und Muße.
„Wendet euer Herz wieder dem Herrn zu und dient ihm allein.“
Dass sich Menschen aufgrund ihrer Lebenssituation manchmal von Gott abwenden, passiert, und es ist sogar verständlich. Wie oft verrennen wir uns im Leben! Finden uns in einer Sackgasse wieder.
Dann heißt es innehalten, sich Zeit zu nehmen, sich mit den wichtigen Fragen des Lebens zu beschäftigen, um neue Kraft zu schöpfen. Die Passionszeit lädt uns dazu ein, damit neueLebensfreude in uns wachsen kann.
An Gott glauben: Nicht aufzuhören, die Frage nach Gott zu stellen, die Frage nach demLeben, nach meinem persönlichen Leben, wie auch die nach dem, was dem Leben in unserer Welt dient.
„Bitte wenden!“ Glauben Sie mir, das geht.
Weil Gott sich uns zugewendet hat und immer wieder neu zuwendet, werden wir den richtigen Weg immer wieder finden.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine besinnliche
Passions- und Osterzeit!
Ihre Pfarrerin
Annette Leppla